Der Aufbau einer Beimischschaltung lässt sich einfach erklären: In Fließrichtung hinter dem Wärmeerzeuger sitzt ein Drei-Wege-Mischer , welcher Vor- und Rücklauf miteinander verbindet. Durch seine Funktion trennt er die gesamte Anlage in einen Primär- und einen Sekundärkreis. Während der Primär- oder Erzeugerkreis den Bereich zwischen Kessel und Mischventil beschreibt, handelt es sich bei den Leitungsabschnitten zwischen Mischer und Verbrauchern um den Sekundär- oder Verbraucherkreis.
Eine Heizungspumpe hinter dem Mischer sorgt für den nötigen Antrieb, um die Heizflächen im System bedarfsgerecht zu versorgen. Sie gleicht alle Druckverluste aus – angefangen vom Mischer, über die Verbraucher bis hin zum Wärmeerzeuger selbst.
Die Funktion der Beimischschaltung ermöglicht es, nur die Vorlauftemperaturen im Sekundärkreis zu verändern, während der Volumenstrom konstant bleibt. Um die Heizung steuern zu können, lässt das Mischventil dabei mehr oder weniger Heizungswasser aus dem Rücklauf in den Vorlauf einströmen.
• Ist die Heizlast hoch, schaltet das Ventil auf Durchgang, sodass Heizungswasser aus dem Kessel direkt zu den angeschlossenen Verbrauchern strömt.
• Sinkt die Last und das Haus benötigt weniger Wärme, öffnet der Motor den Ventileingang im Bypass zwischen Vor- und Rücklauf. Kühleres Rücklaufwasser strömt in den Vorlauf und senkt dessen Temperatur.
Die nachgeschaltete Heizungspumpe stellt sicher, dass der Volumenstrom im Sekundärkreis konstant bleibt. Ist der Temperaturunterschied zwischen Primär- und Sekundärkreis sehr hoch, lässt sich das Mischventil um ein Zwei-Wege-Ventil mit Festeinstellung ergänzen. Dieses sitzt zwischen Mischer sowie Pumpe und leitet immer einen Teil des Rücklaufwassers in den Vorlauf.
Im Primärkreis schwankt der Volumenstrom immer wieder
Während die Beimischschaltung im Sekundärkreis für konstante hydraulische Verhältnisse sorgt, schwankt der Heizwasserstrom im Primärkreis. Grund dafür ist der variable Rücklauf. Strömt bei hoher Heizlast alles Wasser zum Wärmeerzeuger zurück, fließt bei sehr geringer Last nur noch ein kleiner Teil. Ein weitaus größerer strömt über Bypass und Mischventil direkt in den Vorlauf, um dort für niedrigere Temperaturen zu sorgen.
Bei der Anlagenplanung ist das unbedingt zu beachten, da es unter bestimmten Umständen zu einer Unterversorgung des Wärmeerzeugers kommen kann. Thermen, die ohnehin nur einen knappen Wasservorrat haben, führend die Wärme des Brenners dann nicht mehr ab. Sie können überhitzen und zu Schaden kommen.
Probleme sind auch bei Standard- und Holzheizungen möglich. Denn bei der Beimischschaltung lassen sich die Rücklauftemperaturen nicht ohne Weiteres begrenzen. Sie sind teilweise zu niedrig und sorgen für eine unsaubere Holz-Verbrennung. In Konstanttemperaturkesseln können außerdem Korrosionserscheinungen auftreten, wenn Wasserdampf bei zu niedrigen Heizwassertemperaturen im Gerät kondensiert.
Gleicher Volumenstrom mit Beimischschaltung und Weiche
Soll sich der Volumenstrom im Primär- oder Kesselkreis nicht verändern, kombinieren Fachhandwerker die Beimischschaltung mit einer hydraulischen Weiche. Dabei handelt es sich einfach beschrieben um ein großes Gefäß, aus dem sowohl der Primär- als auch der Sekundärkreis die benötigten Wassermengen ziehen. Für den Umtrieb im Primärkreis ist dann jedoch eine zusätzliche Pumpe nötig.
Praktische Einsatzgebiete der hydraulischen Grundschaltung
Die Beimischschaltung ist einfach umsetz- und regelbar. Sie sorgt bedarfsgerecht für optimale Vorlauftemperaturen und lässt den Rücklauf bei Teillast mit niedrigen Temperaturen zurückströmen. Ein weiterer Vorteil ist der konstante Volumenstrom im Sekundärkreis, durch den sich Temperaturen gleichmäßig verteilen und keine Heizflächen unterversorgt werden.
Aus diesen Gründen eignet sich die Schaltung für Heizkörper- und Fußbodenheizkreise. Sie kommt bei Wärmepumpen und Brennwertheizungen zum Einsatz und ermöglicht die gefahrlose Versorgung von Luftheizregistern mit Frostgefahr.