Heizung steuern

Hydraulischer

Differenzdruckregler: Funktion und Einsatz

Differenzdruckregler schaffen einen konstanten Druckunterschied zwischen Vor- und Rücklauf einer Heizungsanlage. Sie gewährleisten optimale hydraulische Verhältnisse bei unterschiedlichen Wärmebedarfswerten und lassen die Heizkosten sinken. Wie das funktioniert und wann Differenzdruckregler zum Einsatz kommen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Unterschiedliche Druckverhältnisse in Heizungsanlagen

Im laufenden Betrieb einer Heizungsanlage strömt Heizungswasser über den Vorlauf zu allen Heizflächen im Haus. Es gibt Wärme ab und gelangt über den Rücklauf zurück zum Wärmeerzeuger. In der Praxis stellen Fachhandwerker Anlagen so ein, dass das Heizungswasser auf allen Fließwegen die gleichen Verluste überwinden muss. Sie gehen dabei von einem statischen Fall aus, der tatsächlich nur selten eintritt. Im Alltag liegen die Außentemperaturen nicht oft bei minus 12 bis minus 14 Grad Celsius. Die Vorlauftemperaturen verändern sich genau wie die Temperaturen im Rücklauf und mit ihnen auch die Druckunterschiede zwischen beiden Abschnitten.

Bei niedrigen Außentemperaturen (im Auslegungsfall) bauen die voreingestellten Thermostatventile den Druck der Pumpe gleichmäßig ab. Ist es draußen jedoch wärmer und die Thermostate sind nur etwas geöffnet, funktioniert das nicht mehr. In diesem Fall strömt das Wasser mit höherem Druck durch die Armaturen. Es sorgt für störende Strömungsgeräusche und dafür, dass die Regelgenauigkeit der Thermostate eingeschränkt ist. Dieses wirkt sich wiederum negativ auf den Komfort und die Effizienz einer Heizungsanlage aus.

Differenzdruckregler gewährleisten konstante Bedingungen

Differenzdruckregler sitzen zwischen dem Vor- und dem Rücklauf eines Stranges und reagieren automatisch auf die variablen Druckverhältnisse. Sie öffnen ihren Querschnitt, wenn der Druckunterschied steigt und verringern ihn bei sinkenden Druckdifferenzen. Alle nachfolgenden Armaturen arbeiten dabei unabhängig von Außentemperaturen und Wärmebedarfswerten immer unter gleichen Bedingungen. Sie rauschen nicht und regeln den Heizwasserstrom auch im Teillastfall sehr genau.

Dies hat den Vorteil, dass Heizflächen nie mehr Energie abgeben als nötig. Der Energieverbrauch sinkt und mit diesem fallen auch die Heizkosten niedriger aus. Da die Wärmeverteilung mit Differenzdruckreglern gleichmäßig erfolgt, bleibt auch die Unterversorgung einiger Heizflächen aus. Alle Räume erreichen die gewünschten Temperaturen und der Wohnkomfort nimmt zu.

Funktionsweise der Differenzdruckregler einfach erklärt

Differenzdruckregler bestehen aus zwei Bauteilen, von denen eines im Vor- und eines im Rücklauf sitzt. Beide sind über eine schlanke Leitung miteinander verbunden. Diese überträgt den Druck vom Messteil (meist aus dem Vorlauf) auf das Ventil (meist im Rücklauf). Hier wirkt der Druck beider Leitungsabschnitte von zwei Seiten auf eine Membran, die ebenfalls mit einer Feder verbunden ist. Über die Vorspannung dieser stellen Fachhandwerker den benötigten Differenzdruck ein, den das Ventil daraufhin dauerhaft aufrechterhält.

Der Einsatzbereich der automatischen Regelventile

Wer die Heizung steuern und nichts dem Zufall überlassen möchte, kann Differenzdruckregler in jedem Heizsystem mit variablem Volumenstrom installieren. Zum Einsatz kommen die Armaturen dabei vorrangig in Mehrfamilienhäusern und Nichtwohngebäuden, die über ein verzweigtes Rohrnetz verfügen. In Einfamilienhäusern ist der Einbau optional, aus Komfort- und Effizienzgründen aber durchaus zu empfehlen. Vor allem dann, wenn Heizthermen mit integrierten Heizungspumpen ins Haus kommen. Diese liefern meist zu hohe Drücke, sodass ein Rauschen im System ohne Differenzdruckregler kaum zu vermeiden ist. Mit Preisen von 100 bis 200 Euro fallen die Ausgaben im Vergleich zu den Kosten der Gesamtanlage dabei kaum ins Gewicht.