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Einrohrheizung: Hydraulischer Abgleich spart Kosten

Während moderne Heizungsanlagen Wärme mit einem 2-Strang-System durchs Haus transportieren, sind in zahlreichen Bestandsgebäuden noch Einrohrheizungen zu finden. Bei diesen strömt das Heizungswasser vom Kessel über eine Leitung zu allen Heizflächen. Um den Energieverbrauch zu senken, lässt sich auch an der Einrohrheizung ein hydraulischer Abgleich durchführen.
Funktionsweise des Heizsystems einfach erklärt

Um Rohrmaterial und Kosten zu sparen, setzten Anlagenbauer in den 1980er-Jahren vermehrt auf Einrohrheizungen, bei denen nur ein Leitungsstrang alle Heizflächen mit Wärme versorgt. Möglich ist das mit der vertikalen oder der horizontalen Verteilung. Erstere besteht aus Steigleitungen, die warmes Wasser bis zum obersten Punkt im Haus führen. Von hier aus binden Fallstränge die einzelnen Heizkörper an. Bei der horizontalen Verteilung gehen Ringleitungen vom Steigstrang ab, welche die Heizflächen in einer Etage oder einer Wohnung hintereinander anbinden.

Der Anschluss einzelner Heizkörper erfolgt dabei im Zwangsumlauf- oder Nebenumlaufsystem:

• Im Zwangsumlaufsystem strömt das gesamte Heizungswasser des Stranges durch jeden Heizkörper. Würden Verbraucher einen absperren, bekämen nachfolgende keine Wärme. Um das zu verhindern, fehlen die üblichen Thermostatventile häufig.

• Im Nebenumlaufsystem strömen 35 bis 50 Prozent der gesamten Umlaufwassermenge durch einzelne Heizkörper, bevor sie sich mit dem übrigen Wasser vermischen. Spezielle Ventile ermöglichen es dabei, Raumtemperaturen individuell einzustellen.

Wenn Fachbetriebe eine Einrohrheizung optimieren, rüsten sie diese mindestens vom Zwangsumlauf- zum Nebenumlaufsystem um. Auf diese Weise lässt sich die Wärmeabgabe regulieren und der Energieverbrauch sinkt.

Die Nachteile der Einrohrheizung überwiegen

Der Verzicht auf den separaten Rücklauf , wie es ihn bei Zweirohrsystemen gibt, sorgt bei der Einrohrheizung für geringere Anschaffungskosten. Abgesehen davon hat das System allerdings mehr Nachteile als Vorteile. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Rücklauf einer Heizfläche der Vorlauf der nächsten ist. Das Wasser kühlt sich somit immer weiter ab, wodurch die Heizkörper eines Stranges in Fließrichtung größer werden. Vorlauf besonders effizient arbeiten.

Nachträgliche Erweiterungen sind kaum möglich und die Vorlauaturftemper ist grundsätzlich höher zu wählen. Letzteres geht zulasten moderner Umweltheizungen wie der Wärmepumpe, die erst bei niedrigen Temperaturen im

Hydraulischer Abgleich in einem Einrohrsystem

Wer eine Einrohrheizung optimieren möchte, kann einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Dazu installieren Fachhandwerker automatische Durchflussregler in jedem Heizkreis. Anschließend stellen sie die Armaturen auf die benötigte Umlaufwassermenge ein, um den Volumenstrom und die damit verbundenen Wärmeverluste in der Verteilung zu reduzieren. Optimieren lässt sich dieser Effekt mit Rücklauftemperaturbegrenzern, die den Volumenstrom bei steigenden Rücklauftemperaturen drosseln. Das ist problemlos möglich, da die Temperaturen nur bei sinkender Wärmeabnahme ansteigen.

Weitere Einsparungen ergeben sich durch das Anpassen der Heizungssteuerung. Hier stellen Fachhandwerker die Heizkurve optimal ein, um die Vorlauftemperatur auf ein Minimum zu begrenzen. Die Maßnahme erhöht die Anlageneffizienz und ist vor allem dann nötig, wenn die Heizlast durch Dämmarbeiten oder neue Fenster gesunken ist.

Ergänzend zum hydraulischen Abgleich der Einrohrheizung lohnt es sich, auch alte Thermostatventile auszutauschen. Zum Einsatz kommen im besten Falle elektrische Thermostate, die das Einstellen von Zeitprogrammen ermöglichen oder sogar intelligente Regelfunktionen beherrschen. Die Ventile der Heizkörper verändern Experten im Zuge des hydraulischen Abgleichs am Einrohrsystem jedoch nicht. Diese wurden in der Regel passgenau ausgelegt und eingestellt, sodass nachträgliche Änderungen die Funktion der Einrohrheizung stören können.

Alternativen zur Optimierung der Einrohrheizung

Eine Alternative ist das Umrüsten vom Einrohrsystem zum Zweirohrsystem. Da Fachhandwerker dazu neue Verteilleitungen und Heizflächen im gesamten Haus verlegen, ist diese Maßnahme jedoch mit hohen Kosten verbunden. Wer Fördermittel für die neue Heizung oder die Heizungsoptimierung bekommt, kann diese für den Umbau von der Einrohrheizung zur Zweirohrheizung nutzen.