Geofencing: Die Technologie einfach erklärt
Die Bezeichnung Geofencing setzt sich aus den englischen Begriffen geografic (geografisch) und fence (Zaun) zusammen. Sie beschreibt damit eine geografisch definierte Umgrenzung einer Fläche auf der Erde. Darstellen lässt sich diese zum Beispiel als Kreis, Dreieck, Rechteck oder Polygon.
Überschreiten mobile Endgeräte die gedachten Linien, löst das eine vorher festgelegte Reaktion aus. Damit das funktioniert, müssen die betroffenen Geräte jedoch ständig ihre Position abfragen. Möglich ist das zum Beispiel auf Funkzellenebene über das Mobilfunksystem, die WLAN-basierte Ortung oder ein globales Navigationssatellitensystem. Die folgende Tabelle stellt die Unterschiede der verschiedenen Lösungen dar.
Mobilfunk-Lösung
Die Bestimmung der Position von Mobilfunkgeräten (auch GSM-Ortung) funktioniert auf Funkzellenebene. Die Region, in der sich das Gerät befindet, hängt dabei von der Sendeeinrichtung (Funkzelle) ab, an der es aktuell angemeldet ist. Die Genauigkeit liegt zwischen mehreren Kilometern und wenigen Metern.
WLAN-Ortung
Bei der WLAN-Ortung erkennen Mobilgeräte drahtlose Netzwerke ( Router ) in ihrer Umgebung. Da deren Standorte bekannt sind, lässt sich die eigene Position ermitteln. Die Genauigkeit hängt davon ab, wie viele Netzwerke in der Umgebung zu finden sind. Sie liegt im günstigsten Fall bei etwa 0,5 Metern. Ein Vorteil: Die WLAN-Ortung funktioniert innerhalb von Gebäuden.
Satellitensysteme
Die Positionsbestimmung via Satelliten funktioniert über das globale Positionsbestimmungssystem GPS (engl. Global Positioning System). Dazu verbinden sich Endgeräte mit vier bis zwölf Satelliten. Sie messen die Zeit, die Signale zum Satelliten benötigen, errechnen den aktuellen Abstand und können so ihre Position auf der Erde bestimmen. Die Messgenauigkeit liegt in der Regel bei unter 15 Metern.
Verschiedene Anwendungsgebiete der Technik
Geofencing kommt in vielen Bereichen zum Einsatz. So nutzen Carsharing-Anbieter die Technik, um den Standort ihrer Autos zu verfolgen. Bewegen sich diese aus definierten Bereichen heraus, bekommen die Anbieter eine Nachricht und können entsprechend reagieren.
Aber auch dann, wenn Verbraucher ihre Heizung steuern möchten, kann Geofencing zum Einsatz kommen. So zum Beispiel mit Apps auf dem Smartphone, die den Standort ihrer Besitzer verfolgen. Melden diese, dass sich ihre Nutzer immer weiter vom Haus entfernen, kann eine smarte Heizungssteuerung die Vorlauftemperatur absenken und Heizkosten sparen. Auf die gleiche Art und Weise können Verbraucher mit Geofencing auch ihre Heizkörper automatisch bedienen. So drosseln intelligente Thermostate den Heizwasserdurchsatz, wenn Verbraucher weit genug vom Haus entfernt sind.
Nähern sie sich diesem wieder an, zum Beispiel nach dem Einkaufen oder einem Arbeitstag, öffnen die Thermostate automatisch und die Heizkörper sorgen für einen wohlig warmen Empfang.
Vor- und Nachteile des Geofencing im Überblick
Geofencing sorgt bei vielen Anwendungen für eine höhere Sicherheit. Die Technik automatisiert verschiedenste Prozesse und ermöglicht die virtuelle Repräsentation physischer Standorte. In der Heizungstechnik sorgen die digitalen Lösungen vor allem für mehr Komfort, Effizienz und sinkende Heizkosten. Kritiker haben hingegen Bedenken in Bezug auf den Datenschutz. Denn mit Geofencing lassen sich auch individuelle Bewegungsprofile erstellen.