Heizung steuern

H2 Ready

H2-Ready: Bereit für das Heizen mit Wasserstoff

Als fossiler Rohstoff ist Erdgas nicht zukunftsfähig. Bei Gasheizungen mit Brennwerttechnik sieht das jedoch anders aus. Denn die kompakten Wärmeerzeuger machen fast 100 Prozent der eingesetzten Energie zum Heizen nutzbar. Sie gelten als besonders effizient, sind platztechnisch wenig anspruchsvoll und auch für die Wärmeversorgung von Altbauten bestens geeignet. Ein Grund, aus dem Hersteller H2-Ready-Heizungen entwickelt haben. Doch was ist das? Worin liegen die Unterschiede zur Gasheizung und für wen lohnt sich eine solche Wasserstoffheizung?

Erdgas oder Wasserstoff: Was sind die Unterschiede?

Bei Erdgas handelt es sich um einen fossilen Energieträger, der über Jahrmillionen aus abgestorbener Biomasse entstand. Er ist in tiefen Lagerstätten zu finden und lässt sich mit Bohrungen an die Oberfläche befördern. Nach der Aufbereitung speisen Versorger Erdgas in das öffentliche Gasnetz ein. Es strömt zu jedem Anschluss und versorgt Gasheizungen , Gasherde sowie andere Geräte. Während das sehr platzsparend und effizient funktioniert, entsteht bei der Verbrennung klimaschädliches CO2. Das sowie die Tatsache, dass es sich um einen endlichen Energieträger mit begrenzter Reichweite handelt, sind Gründe für die Abkehr von Erdgas.

H2-Ready-Heizungen bieten eine Möglichkeit, diesen Weg effizient zu gehen. Denn diese sind für den Einsatz von Wasserstoff geeignet. Der Energieträger lässt sich mit Strom aus Wasser herstellen (Elektrolyse) und verbrennt ohne schädliche Emissionen. Wasserstoff zum Heizen ist daher klimafreundlich und nahezu unbegrenzt verfügbar.


H2-Ready-Heizung: Vorstufe der Wasserstoffheizung

Eine H2-Ready-Gasheizung verbrennt Erdgas mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff. Sie unterscheidet sich optisch nicht von konventionellen Brennwertheizungen , wurde aber für den anteiligen Einsatz von Wasserstoff optimiert. Denn dieser stellt höhere Anforderungen an die im Wärmeerzeuger verwendeten Materialien und die Steuerung der Heizung. In Zukunft planen Hersteller, die H2-Ready-Heizung durch reine Wasserstoffheizungen zu ersetzen. Die dafür notwendigen Geräte befinden sich bereits in der Erprobung.


Genau wie H2-Ready-Gasbrennwertheizungen gibt es auch reine Wasserstoffheizungen schon heute zu kaufen. Ein Beispiel dafür sind Brennstoffzellen. Diese lassen Wasserstoff mit Sauerstoff reagieren, um Strom und Wärme zu erzeugen.


Verschiedene Arten von Wasserstoff für die Heizung

Ob H2-Ready- und Wasserstoffheizungen tatsächlich umwelt- und klimafreundlich arbeiten, hängt von der Farbkennzeichnung des Brennstoffs ab. Die folgende Übersicht zeigt, was das bedeutet:

  • Grüner Wasserstoff entsteht durch die Elektrolyse von Wasser. Zum Einsatz kommt Strom aus regenerativen Quellen, wodurch Herstellung und Einsatz CO2-neutral sind.
  • Grauer Wasserstoff entsteht bei der Reaktion von Erdgas mit Dampf (Dampfreformierung). Durch den Einsatz fossiler Rohstoffe ist der Brennstoff nicht klimafreundlich.
  • Blauer Wasserstoff entsteht ebenfalls bei der Dampfreformierung. Da Produzenten das freigesetzte CO2 auffangen und in der Erde speichern, gelangen jedoch keine Treibhausgase in die Atmosphäre.
  • Türkiser Wasserstoff entsteht zusammen mit festem Kohlenstoff bei dem Erhitzen von Methan (Pyrolyse). Der Kohlenstoff lässt sich zwischenlagern oder weiterverwenden. Arbeiten die Reaktoren mit regenerativen Energien, ist der Brennstoff klimafreundlich.
  • Rosa Wasserstoff entsteht genau wie grüner bei der Elektrolyse von Wasser. Zu Einsatz kommt jedoch Atomstrom.
Klimafreundlich sind H2-Ready- und Wasserstoffheizungen also nur mit grünem Wasserstoff. Dieser lässt sich mit einer Photovoltaikanlage und einem Elektrolyseur übrigens auch im eigenen Haus herstellen und speichern.

Für wen lohnt sich die H2-Ready-Gasheiztechnik

H2-Ready-Heizungen und Wasserstoffheizungen eignen sich vor allem für bestehende Gebäude. Denn diese lassen sich damit auch im unsanierten Zustand günstig auf eine klimaneutrale Heizlösung umstellen. Im Neubau spielen Gasheizungen mit H2-Ready-Prüfsiegel hingegen eine untergeordnete Rolle. Ein Grund dafür ist der sehr gute Wärmeschutz. Durch diesen und den Einsatz von Flächenheizsystemen arbeiten Wärmepumpen und andere Erneuerbare-Energien-Anlagen häufig wirtschaftlicher.