Heizung steuern

Hydraulischer

Hydraulischer Abgleich

Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass die Heizwärme alle Räume gleichmäßig erreicht. Er hilft, unnötige Energieverluste zu vermeiden und steigert den Wohnkomfort in der kalten Jahreszeit. Wir erklären, wie der hydraulische Abgleich abläuft, wann er nötig ist und welche Fördermittel die Kosten senken.

Eine intelligente Heizungssteuerung macht einen automatischen hydraulischen Abgleich möglich, der Hausbesitzern dauerhaft Vorteile bringt.

Der hydraulische Abgleich in 4 Schritten erklärt

Heizungsanlagen sind komplexe Systeme, die aus verschiedensten Komponenten bestehen. Bei einem hydraulischen Abgleich geht es darum, diese optimal aufeinander einzustellen. Nur so lässt sich garantieren, dass alle Heizflächen zu jeder Zeit mit der optimalen Wärmemenge versorgt werden. In der Praxis funktioniert das in vier Schritten.

Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass das Heizungswasser auf dem Weg zu jeder Heizfläche den gleichen Druckverlust überwinden muss. Somit stellt er sicher, dass alle Heizflächen die benötigte Wärme bekommen und an den jeweiligen Raum abgeben können.

  • Schritt 1 – Berechnung der Heizlast: Zu Beginn prüfen Experten, wie viel Heizwärme jeder Raum benötigt. Dazu nehmen sie alle Hüllflächen eines Raumes auf und berechnen, wieviel Wärme diese im Winter verlieren.

  • Schritt 2 – Auslegung der Heizflächen: In nächsten Schritt des hydraulischen Abgleichs nehmen Fachleute die Heizflächen auf. Sie ermitteln Vor- und Rücklauftemperatur der Heizung und berechnen, wieviel Wasser durch jeden Heizkörper fließen muss.
  • Schritt 3 – Berechnung des Rohrnetzes: Anschließend berechnen Experten die Druckverluste im Rohrnetz. Sie vergleichen alle Fließwege (Weg des Wassers vom Kessel zu einer Heizfläche) und ermitteln die Einstellwerte der Ventile.
  • Schritt 4 – Thermostate und Ventile einstellen: Zum Abschluss des hydraulischen Abgleichs stellen Fachleute die berechneten Werte an den Ventilen und Thermostaten ein. Sind diese dafür nicht geeignet, kann auch ein Austausch einzelner Komponenten nötig sein.

Typische Gründe für einen Abgleich der Heizung

In einem nicht abgeglichenen System nimmt das Heizungswasser den Weg des geringsten Widerstandes. Dabei fließt es vor allem zu Heizkörpern nahe dem Kessel, die ohne große Druckverluste zu erreichen sind. Entfernt angebundene Heizflächen werden zu knapp durchströmt. Sie bekommen zu wenig Wärme und bleiben teilweise kalt. Wann ein hydraulischer Abgleich der Heizung nötig ist, erkennen Hausbesitzer an folgenden Anzeichen:

  • einige Räume bleiben kalt
  • Heizkörper sind kaum regelbar
  • Heizung steuern ist kaum möglich
  • im Heizungsnetz rauscht es

Außerdem ist ein hydraulischer Abgleich auch bei einem Heizungstausch oder bei Dämmarbeiten an der Gebäudehülle nötig.

Vorteile vom hydraulischen Abgleich der Heizung

Ein abgeglichenes Heizsystem arbeitet effizienter. Die Leistung der Pumpe lässt sich herunterdrehen und der Stromverbrauch sinkt. Geringer fallen auch die Heizkosten aus. Denn durch angepasste Vorlauftemperaturen geht bei der Wärmeverteilung weniger Energie verloren. Außerdem arbeiten Brennwertgeräte und Wärmepumpen sparsamer. Da nach der Maßnahme alle Heizflächen die benötigte Wärmemenge abgeben, nimmt auch die Behaglichkeit in der kalten Jahreszeit zu.

Kosten und Förderung vom Abgleich einer Heizung

Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich können unterschiedlich ausfallen. Sie hängen von der Gebäudegröße, der Anzahl der Heizflächen und dem Zustand des Systems ab. Besitzer eines Einfamilienhauses können hier mit Ausgaben von 500 bis 1.500 Euro rechnen.

Übrigens: Der Staat fördert den hydraulischen Abgleich mit attraktiven Zuschüssen. Interessierte müssen diese lediglich vor dem Beginn der Sanierung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Wie hoch die Mittel im Detail ausfallen und wie sie richtig zu beantragen sind, erklären wir im Beitrag Fördermittel für die Heizungssteuerung