Klimapaket schafft neue Instrumente zum Klimaschutz
Bis zum Jahr 2030 muss der CO2-Ausstoß in Deutschland gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent sinken. Das haben Vertreter der EU bei der Weltklimakonferenz in Paris entschieden, um die globale Erwärmung begrenzen zu können. Erreichen Staaten dieses Ziel nicht, müssen sie Emissionszertifikate von Ländern kaufen, die ihre Ziele übererfüllt haben. Schlimmer als die Strafzahlungen sind jedoch die klimatischen Folgen der globalen Erwärmung wie anhaltende Dürren, Ernteausfälle und immer extremere Unwetter.
Nachdem Experten festgestellt haben, dass Deutschland das EU-Klimaziel mit den verfügbaren politischen Instrumenten nicht erreichen kann, hat die Bundesregierung im Jahr 2019 ein Klimakabinett einberufen. Es sollte Maßnahmen zum Einsparen von CO2 definieren und diese in einem Klimapaket zusammenführen. Letzteres wurde im Herbst 2019 verabschiedet.
Das Klimapaket hält Maßnahmen für viele Sektoren bereit. So zum Beispiel für die Mobilität, die Energie- und die Landwirtschaft. Von besonders großer Bedeutung ist jedoch der Gebäudebereich, der allein etwa 14 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland verursacht. Die beschlossenen Maßnahmen betreffen dabei Mieter und Eigentümer gleichermaßen. Was der Plan zum Klimaschutz für 2030 bereithält, zeigt die folgende Übersicht:
• CO2-Steuer verteuert fossile Brennstoffe: Eine Bepreisung der CO2-Ausstöße soll die Brennstoffkosten an ihren tatsächlichen CO2-Gehalt anpassen und Verbraucher zu einem bewussten Umgang mit Energie anregen. Denn: Wer zu viel verbraucht, zahlt in Zukunft mehr für Heizung und Mobilität. Wer auf regenerative und CO2-arme Technologien setzt, kann hingegen sparen.
• Neue Förderung macht Sanieren attraktiver: Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fasst die Regierung BAFA- und KfW-Mittel in einem Programm zusammen. Sanierer kommen einfacher an Zuschüsse oder Darlehen und erhalten höhere Fördermittel für die Heizungssteuerung und die Heizung .
• Einbau von Ölheizungen ab 2026 verboten: Kommen klimafreundliche Alternativen wie Gasheizungen, Fernwärmenetze oder Wärmepumpen infrage, ist der Einbau von Ölheizungen ab 2026 verboten. Betroffen sind neue und alte Gebäude, in denen die Verbrennung von Heizöl für hohe CO2-Emissionen sorgt.
• Klimapaket verpflichtet zur Energieberatung: Bei einem Eigentumsübergang könnte die Energieberatung in Zukunft Pflicht sein. Auf diese Weise will die Bundesregierung besser über Einsparpotenziale informieren und Sanierungsanreize schaffen. Die Kosten sollen sich weitestgehend über Fördermittel abdecken lassen.
Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht einige Veränderungen für Hausbesitzer vor. Wer seine Heizung modernisieren lässt, kann davon profitieren und in Zukunft bares Geld sparen. So sorgt eine effiziente Heizungssteuerung dafür, dass ein Haus nie mehr Energie verbraucht als tatsächlich nötig. Mit dem geringeren Verbrauch fallen die Brennstoffkosten und auch die Ausgaben für CO2 sinken. Während Mieter mit intelligenten Thermostaten ihre Heizung steuern können, haben Hausbesitzer die Möglichkeit, eine smarte Heizungssteuerung nachzurüsten. Noch mehr sparen Eigentümer, die einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen, ihre Heizkurve einstellen und regelmäßig eine Heizungswartung beauftragen.
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