Heizung steuern

Klimaschutz

Klimaschutz mit der Heizung

Der Klimaschutz ist eine wichtige Aufgabe unserer Zeit und täglich in der politischen Diskussion. Das Klimakabinett der Bundesregierung hat den Klimaschutzplan 2030 verabschiedet. Die Maßnahmen sollen auch im Gebäudesektor zu drastischen CO2-Einsparungen führen. Hausbesitzer erwarten Preise für CO2, ein Verbot der Ölheizung und bessere Förderkonditionen. Es geht aber einfacher: Wer seine Heizung optimal steuert, verbraucht weniger, d.h. hohe CO2-Einsparungen und sinkende Heizkosten.

Heizungssteuerung für Effizienz & Klimaschutz

Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris haben sich 197 Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung zu begrenzen. Um das zu erreichen, einigte sich Deutschland mit seinen europäischen Partnern auf ein klar messbares Ziel: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent sinken. Große Potenziale liegen dabei vor allem im Gebäudebereich. So sind heute fast 40 Prozent aller deutschen Heizungsanlagen 20 Jahre oder älter.

Die Technik ist überholt, verbraucht mehr Energie als nötig und stößt zu viele Schadstoffe aus. Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, alte Heizungsanlagen zu optimieren, bietet die Heizungssteuerung. Denn diese passt die Wärmeabgabe automatisch an eine geeignete Führungsgröße an. Typische Beispiele dafür sind die witterungs- und die raumtemperaturgeführte Regelung .

Heizkurvenanpassung = CO2-Einsparungen

Nur wer die Technik optimal anpasst, sorgt für einen hohen Klimaschutz mit der Heizung. Bei der witterungsgeführten Regelung müssen Hausbesitzer die Heizkurve einstellen (lassen). Dabei handelt es sich um eine Kennlinie, die jeder Außentemperatur eine Vorlauftemperatur zuweist. Da die Wärmeverluste über die Gebäudehülle mit sinkenden Außentemperaturen zunehmen, muss die Vorlauftemperatur steigen, wenn es draußen kälter wird. Die optimale Einstellung sorgt neben hohen CO2-Einsparungen auch für sinkende Heizkosten und einen höheren Heizkomfort.

Die Parameter der Heizkurve verstehen

Hausbesitzer können an der Heizkurve in der Regel die Höhe und die Steilheit einstellen.

Über die Höhe lässt sich die gesamte Kennlinie nach oben oder unten verschieben. Das führt dazu, dass die Vorlauftemperatur bei allen Außentemperaturen um den gleichen Betrag ansteigt oder fällt.

Über die Steilheit können Hausbesitzer einstellen, wie schnell die Heizung auf Veränderungen der Außentemperaturen reagieren soll. Bei einer steilen Kurve steigt die Vorlauftemperatur schon bei geringen Veränderungen der Umgebungstemperatur schnell. Bei einer flachen Kurve verändert sich die Vorlauftemperatur selbst bei großen Unterschieden der Außentemperatur nur wenig.

Gebäudezustand beeinflusst die Einstellung

Mit welchen Einstellungen Hausbesitzer ihren Komfort und ihre CO2-Einsparungen optimieren, hängt vom Haus und der installierten Heiztechnik ab. So benötigt eine Fußbodenheizung zum Beispiel geringere Vorlauftemperaturen als eine Heizkörperheizung. Die Höhe der Kurve lässt sich damit also nach unten verschieben.

Wie steil die Kennlinie sein muss, hängt hingegen von der Dämmung ab. Gut gedämmte Gebäude verlieren auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen wenig Wärme.

Dabei ist eine geringe Vorlauftemperatur und demzufolge eine flache Heizkurve ausreichend. In unsanierten Altbauten muss die Kurve hingegen deutlich steiler sein.

Raumtemperaturen für den Klimaschutz

Auch mit der Wahl der passenden Raumtemperaturen lassen sich hohe CO2-Einsparungen erreichen. Denn mit jedem Grad Celsius sinkt der Heizenergieverbrauch im Durchschnitt um 6 Prozent. Günstig sind 22 bis 24 °C in Kinder- und Badezimmern. In Wohnräumen fühlen sich viele Hausbesitzer bei 20 bis 22 °C am wohlsten. Kühler darf es hingegen in Küchen, Fluren und Schlafzimmern sein. Während Küchen auch mit 18 °C den gewünschten Komfort bieten, genügen in Fluren und Schlafzimmern auch 15 bis 16 °C. Kälter sollte es allerdings nicht sein. Denn dann könnte Feuchtigkeit an den Wandflächen kondensieren und Schimmel begünstigen.

CO2-Einsparungen durch einfache Steuerung

Die richtigen Raumtemperaturen immer von Hand am Thermostat einzustellen, ist aufwendig und wenig komfortabel. Denn bevor ein Raum die gewünschte Temperatur tatsächlich erreicht hat, vergeht immer etwas Zeit. Besser ist der Einsatz intelligenter Thermostate. Diese lassen sich sogar aus der Ferne einstellen. Sie lernen das Gebäude kennen und sorgen automatisch dafür, dass alle Räume zu ihren Nutzungszeiten wohlig warm sind. Programmierbare Thermostate versprechen damit höchste CO2-Einsparungen bei bestem Komfort.

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