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Wasserstoff : Vor- & Nachteile

Die Energieversorgung der Zukunft muss CO2-neutral, regenerativ und nachhaltig ausgelegt sein. Basieren wird sie Experten zur Folge auf Wasserstoff, der sich unter anderem aus Solar- und Windkraft herstellen lässt. Neben dem Einsatz als Stromspeicher oder Kraftstoff für Fahrzeuge eignet sich Wasserstoff auch zum Heizen. Doch wie funktioniert das?
Grüner Wasserstoff ist gut für die Energiewende

Grüner Wasserstoff stammt aus erneuerbaren Energien. Er lässt sich beispielsweise mit Solar- oder Windstrom aus Wasser gewinnen (Elektrolyse) oder mit Dampf aus Biogas herstellen (Reformation). Der Energieträger verbrennt, ohne CO2 freizusetzen. Wenn wir mit Wasserstoff heizen, schont das Klima und Umwelt – Gründe, die für den Einsatz des Energieträgers sprechen.

Mit Wasserstoff heizen: Technische Möglichkeiten

Moderne Gasheizungen können mit Wasserstoff heizen.

Sie sind meist für einen Wasserstoffanteil von etwa 30 Prozent am Erdgas ausgelegt oder verarbeiten den Energieträger in Reinform.

Letzteres funktioniert mit einer Brennstoffzellen-Heizung , die neben Wärme auch Strom erzeugt.

Ins Haus kommt das Gas am einfachsten direkt über die Gasleitung. Hier lässt es sich aktuell mit Erdgas mischen oder in Zukunft sogar komplett allein verteilen. Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und einen Elektrolyseur im Keller hat, kann den Energieträger bereits heute selbst herstellen.

Diese Vorteile bringen Wasserstoffgas zum Heizen

Nutzen wir Wasserstoff zum Heizen, sind damit zahlreiche Vorteile verbunden. Allen voran steht der klimaschonende Einsatz ohne CO2 oder Luftschadstoffe. Der Energieträger wird sich platzsparend über einen Gasanschluss im Haus beziehen lassen. Er ist nicht endlich und bereits heute mit verschiedenen Technologien nutzbar. So können neue Gasheizungen genau wie Brennstoffzellen mit Wasserstoff heizen. In Kombination mit Photovoltaik, Elektrolyseur und Wasserstoffspeicher entsteht ein autarkes Energiesystem, das seinen Nutzern große Unabhängigkeit bringt.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

• Wasserstoff ist ein regenerativer Energieträger, der sich mit Photovoltaik, Windkraft oder aus Biogas herstellen lässt.

• Der Einsatz in Gasheizungen oder Brennstoffzellen ist sauber. Anstelle von CO2 und Schadstoffen entsteht lediglich Wasser.

• Die Kombination aus Photovoltaik, Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzelle ermöglicht eine weitestgehend autarke Energieversorgung.

Mit Wasserstoff heizen: Diese Nachteile gibt es

Aktuell gibt es noch einige Nachteile, welche die Verbreitung von Wasserstoffgas bremsen. Ein Beispiel dafür ist der hohe Energieaufwand bei der Herstellung sowie der Lagerung des Energieträgers. Während die Elektrolyse einen Wirkungsgrad von 60 bis 70 Prozent erreicht, benötigt vor allem die Verflüssigung viel Energie. Diese ist nötig, um Wasserstoffgas mit Schiffen, Zügen oder Lastkraftwagen transportieren zu können.

Nachteilig ist auch die regionale Verfügbarkeit. Während Flächen und solare Erträge hierzulande begrenzt sind, plant die Regierung, grünen Wasserstoff aus anderen Ländern zu importieren. Infrage kommen Staaten im Süden, die ganzjährig viel Solarenergie ernten. Auch wenn das effizient funktioniert, sind doch lange Transportwege zurückzulegen, die selbst Energie verbrauchen und Schadstoffe ausstoßen. All das geht in die Wasserstoffbilanz mit ein.

Moderne Heizungsanlagen sind darüber hinaus kostenintensiv. So kostet eine Brennstoffzelle allein rund 30.000 Euro. Autarke Systeme, wie die Kombination mit Photovoltaik, Elektrolyseur oder Speicher schlagen hingegen mit 50.000 bis 60.000 Euro zu Buche.

Die wichtigsten Nachteile im Überblick:

• Herstellung und Aufbereitung sind aufwendig und kostenintensiv. Das betrifft vor allem die für den Transport erforderliche Verflüssigung.

• Die Kapazitäten zur Herstellung von grünem Wasserstoffgas sind begrenzt. Partnerschaften mit südlichen Staaten bringen lange Transportwege und politische Abhängigkeiten.

• Gas- bzw. Wasserstoffheizung und Brennstoffzelle haben hohe Kosten. Die Einsparungen sind vergleichsweise gering und die Investitionen rechnen sich erst spät.

Überall arbeiten Forscher daran, die Nachteile auszugleichen. Gelingt ihnen das, wird Wasserstoff nicht nur zum Heizen, sondern auch in anderen Bereichen zum Energieträger der Zukunft.

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Wasserstoff heizen:

Autor: “© malp