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Smart Meter: Intelligente Zähler für die Energiewende

Ein Smart Meter (auch intelligenter Zähler) ist eine moderne Alternative zum einfachen Strom-, Gas oder Wasserzähler. Er zeigt den Momentanverbrauch oder Verbrauchsdaten einer bestimmten Periode an und soll beim Energiesparen helfen. Doch wie funktioniert das und warum ist der Einbau smarter Zähler häufig schon Pflicht?

Wie funktioniert ein smarter Zähler?

Konventionelle Strom-, Gas- oder Wasserzähler funktionieren mechanisch und informieren mit einer analogen Anzeige über den Gesamtverbrauch. Die Geräte sind zwar robust und zuverlässig, aber auch mit einigen Nachteilen verbunden. So ist es nur über Umwege möglich, die Daten aus der Ferne auszulesen. Verbraucher erfahren nichts über den Momentanverbrauch und auch die Erfolge von Einsparmaßnahmen lassen sich nur schwer nachvollziehen. Moderne Smart Meter machen das besser. Denn diese bestehen aus einer modernen Messeinrichtung (mME) und einem Smart Meter Gateway.

• Die moderne Messeinrichtung digitalisiert die Verbrauchsdaten. Sie ermöglicht es, den Momentanverbrauch zu erfahren oder den Gesamtverbrauch einer bestimmten Periode (Tag, Woche, Monat) abzufragen.

• Der Smart Meter Gateway ermöglicht die Kommunikation zu Energieversorgern und Netzbetreibern. Diese können Energieströme bedarfsgerecht steuern und Verbräuche punktgenau ablesen.

Erhältlich sind die modernen Zähler für Strom, Gas oder Wasser, wobei mehrere Messgeräte über ein Gateway kommunizieren können.

Welche Vorteile haben Smart Meter?

Vorteile ergeben sich gleichermaßen für die Energiewende und die Energieverbraucher. So erfahren Stromnetzbetreiber in Echtzeit, wie es um den Strombedarf und die Einspeisemengen aus privaten Photovoltaikanlagen steht. Sie können Energieströme optimal steuern und eine hohe Netzstabilität gewährleisten. Die sogenannten Smart Grids (intelligente Netze), bei denen alle Akteure miteinander kommunizieren, sind vor allem bei steigenden Anteilen regenerativer Energien wichtig.

Energieverbraucher profitieren von einer höheren Transparenz. Sie können sich zu jeder Zeit über ihren aktuellen Energieverbrauch sowie die Messdaten verschiedener Perioden informieren. Auf diese Weise ist es möglich, Einsparpotenziale aufzudecken und den Erfolg von Sanierungsmaßnahmen zu prüfen. Ein Beispiel: Haben Fachhandwerker die Heizungssteuerung optimal eingestellt, gibt ein intelligenter Zähler für Gas Aufschluss darüber, wie hoch die Einsparungen sind.

Von Vorteil ist auch die einfache Abrechnung. Verbraucher müssen die Zählerstände nicht mehr von Hand ablesen, da Energieversorger diese über die sichere Datenschnittstelle erfahren. Sie können die Daten in Webportalen sichtbar machen und ihren Kunden passende Spartipps geben.

Die Vorteile der Smart Meter sind:

• Stabilität im Smart Grid, da alle Akteure miteinander kommunizieren

• hohe Transparenz und einfache Unterstützung beim Energiesparen

• einfache Abrechnung durch Ablesbarkeit der Daten aus der Ferne

Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. So stellen einige Experten die Sicherheit der Smart Meter Gateways infrage. Sie seien eine Einfallmöglichkeit für Hacker und somit eine potenzielle Schwachstelle im Smart Grid. Hohe gesetzliche Anforderungen sollen solche Probleme jedoch zuverlässig verhindern.

Sind Smart Meter Pflicht in meinem Haus?

Smart Meter für Strom sind seit 2016 Pflicht in Deutschland – so sieht es das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vor. Waren zunächst nur Kunden mit einem jährlichen Verbrauch von mindestens 10.000 Kilowattstunden Strom betroffen, gilt die Einbaupflicht seit 2020 auch für Anschlüsse mit einem Jahresstromverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden. Das betrifft zum Beispiel Haushalte, die regelmäßig ein Elektroauto laden oder eine Wärmepumpe mit Strom versorgen. Wer weniger verbraucht, ist erst einmal außen vor. Hier entscheiden Messstellenbetreiber darüber, ob sie Smart Meter einbauen.

Ähnlich verhält es sich bei Haushalten, die beispielsweise ein BHKW oder eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung nutzen. Beträgt die installierte Leistung mindestens sieben Kilowatt, ist der Einbau eines modernen Zählers Pflicht. Bei kleineren Anlagen entscheiden die Messstellenbetreiber.