Heizung steuern

Sperrzeit der Wärmepumpe
Sperrzeit der Wärmepumpe: Geld sparen durch Heizpausen

Wärmepumpen nutzen elektrische Energie, um Wärme aus der Umwelt zum Heizen nutzbar zu machen. Morgens, mittags und abends führt das jedoch zu einer starken Belastung der Stromnetze. Denn dann ist auch der Haushaltsstromverbrauch hoch. Mit Sperrzeiten für Wärmepumpen sorgen Energieversorger hier für Entlastung, indem sie die Heiztechnik vorübergehend abschalten. Wann die sogenannten EVU-Sperren anfallen und wie sie sich überbrücken oder sogar umgehen lassen, erklären wir im folgenden Beitrag.

EVU-Sperren schützen das Stromnetz vor der Überlastung

Bei Sperrzeiten für Wärmepumpen handelt es sich um Heizpausen, in denen die Umweltheizungen keine Energie aus dem Stromnetz bekommen. Sie werden vom Energieversorgungsunternehmen geregelt und über spezielle Rundsteuertechnik eingeleitet. Dieses passiert immer dann, wenn die konventionelle Last im Stromnetz sehr hoch ist – also meist morgens, mittags und abends. Das Abschalten der Wärmepumpen spart in diesen Zeiten Strom. Es gleicht Lastspitzen aus und trägt zu einer sicheren Energieversorgung bei. Um Verbraucher vor längeren Ausfällen zu schützen, hat der Gesetzgeber Obergrenzen für die EVU-Sperren festgelegt. Stromversorger dürfen Heizungen, die den Wärmebedarf allein decken, dabei für maximal sechs Stunden am Tag abschalten. Die einzelnen Sperrzeiten der Wärmepumpen dauern höchstens zwei Stunden an. Anschließend folgt eine mindestens genauso lange Heizphase.

Sperrzeiten der Wärmepumpe lassen Strompreise sinken

Energieversorger belohnen die Abschaltzeiten mit geringeren Strompreisen. Diese gibt es für sogenannte Heizstrom-Tarife, die neben den Sperrzeiten der Wärmepumpe auch separate Stromzähler voraussetzen. Letztere sind nötig, um den Stromverbrauch der Umweltheizung getrennt vom Haushaltsstrom erfassen und berechnen zu können. Wer Sperrzeiten der Wärmepumpe umgehen möchte, kann auf die speziellen Tarife verzichten und Haushaltsstrom für die Heizung verwenden. Aber Achtung: Nicht alle Haushaltsstromtarife lassen das zu. Darüber hinaus dürfen Netzbetreiber den Betrieb von Heiz- und Kühlgeräten von der Installation einer Steuerungs- bzw. Regelungseinrichtung abhängig machen. Ratsam ist es daher, sich vor dem Einbau einer Wärmepumpenheizung beim Stromversorger oder Netzbetreiber zu erkundigen.

Abschaltzeiten überbrücken: Mit Puffer und Leistungsreserve

Wichtig zu wissen ist, dass Verbraucher auch in der Sperrzeit ihrer Wärmepumpe nicht frieren müssen. Denn mit der richtigen Technik lassen sich die Heizpausen einfach und zuverlässig überbrücken. Nötig ist dazu lediglich ein Wärmespeicher. Stellt die Steuerung der Heizung sicher, dass dieser zu Beginn der EVU-Sperre voll beladen ist, übernimmt er die Versorgung in der Heizpause. Verbraucher bekommen die Unterbrechung nicht mit und können ihre Wohnräume wie gewohnt mit Wärme versorgen. Wichtig ist allerdings eine gewisse Überdimensionierung der Heizung. Diese ist nötig, damit sich der Pufferspeicher außerhalb der Sperrzeit der Wärmepumpe zuverlässig beladen lässt. Der Grad der Überdimensionierung hängt von der Länge der Abschaltzeit ab und lässt sich über folgende Gleichung berechnen: Grad der Überdimensionierung = 24 Stunden / (24 Stunden - Anzahl Stunden Heizpause). Für EVU-Sperren von sechs Stunden am Tag ergibt sich so beispielsweise ein Wert von 1,33. Um diesen muss die Wärmepumpe größer sein, damit ausreichend Heizleistung verfügbar ist.

Alternative: Fußbodenheizung und Warmwasserwärmepumpe

Wer keinen Platz für einen Pufferspeicher hat, überbrückt die Sperrzeit der Wärmepumpe in der Regel auch mit einer Fußbodenheizung. Das Flächenheizsystem speichert viel Wärme im Boden, die den Wohnräumen zeitversetzt zugutekommt. Für die zuverlässige Versorgung mit Warmwasser lässt sich die Heizung außerdem mit einer Warmwassersolaranlage oder einer Warmwasserwärmepumpe kombinieren. Letztere ist im Vergleich günstiger und interessant, da sie das Trinkwasser mit Energie der warmen Abluft aus dem Haus erwärmt. Das ist effizient. Es entlastet die Heizungswärmepumpe und spart zusätzlich Geld.