Wärmeverluste über Fassade, Fenster und Dach
Über Außenwände, Fenster und Dächer geht oft viel Wärme verloren. Gründe dafür sind schlechte U-Werte, Wärmebrücken und Undichtigkeiten in der Gebäudehülle.
Der U-Wert (auch Wärmedurchgangskoeffizient) beschreibt, wie hoch der Wärmeverlust über ein Bauteil ist. Er lässt sich in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Kelvin (kWh/m²K) angeben und hängt vom Aufbau der Bauteile ab. Sind Außenwände gut gedämmt, lassen sie nur wenig Wärme hindurch. Wie der U-Wert sind dabei auch die Wärmeverluste klein. Wände, Fenster und Dächer alter Häuser haben oft eine schlechte Dämmwirkung. Sie lassen viel Wärme nach außen und sorgen dafür, dass die Heizungsanlage mehr leisten muss. Mit den Wärmeverlusten steigen also auch die Heizkosten.
Wärmebrücken sind Bereiche mit einer thermisch geschwächten Konstruktion. Ein Beispiel dafür sind Heizkörpernischen oder Rollladenkästen. Beide sind schlanker als die übrigen Wandflächen und lassen mehr Wärme nach außen. Ein weiteres Beispiel sind Raumecken: Hier steht einer geringen Innenoberfläche eine große Außenoberfläche gegenüber, wodurch die Wärmeverluste höher ausfallen als an den übrigen Bereichen einer Wand. Während ein schlechter U-Wert nur zu höheren Heizkosten führt, sind Wärmebrücken häufig ein Grund für Schimmel. Denn an ihnen ist die Oberflächentemperatur sehr niedrig, sodass Wasserdampf aus der Luft kondensieren kann.
Undichtigkeiten sind Stellen, an denen warme Raumluft aus dem Haus strömen kann. Sie finden sich vor allem an Fenstern und Türen und sind ein Grund für hohe Wärmeverluste. Denn mit der Raumluft verschwindet auch Heizwärme. Die einströmende Kaltluft stört hingegen den Wohnkomfort. Sie fordert der Zentralheizung mehr ab und lässt die Heizkosten steigen.
Möchten Hausbesitzer die Wärmeverluste mindern, hilft nur eine effektive Wärmedämmung. Günstig ist dabei zum Beispiel die Keller- oder Dachbodendämmung. Verluste am Fenster lassen sich hingegen mit neuen Scheiben oder Fenstern reduzieren.
Typische Wärmeverluste beim Lüften und Heizen
Wärmeverluste treten auch im Alltag auf. Zum Beispiel dann, wenn Verbraucher die Fenster im Haus zum Lüften öffnen. Dieser Vorgang ist wichtig, um die verbrauchte Luft regelmäßig durch neue zu ersetzen. Das mindert die Schimmelgefahr und sorgt für eine bessere Luftqualität. Um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden, sollten Verbraucher beim Lüften allerdings die Heizkörper abdrehen. Wer seine Heizung steuern kann, etwa mit programmierbaren Thermostaten , hat es dabei einfacher. Denn diese schalten sich allein ab, wenn die Fenster geöffnet sind. Möglich ist das mit speziellen Fensterkontaktschaltern oder Sensoren , die einen schnellen Temperaturabfall im Raum registrieren.
Heizungssteuerung und Wärmeverluste im Haus
Um für einen hohen Komfort und niedrige Heizkosten zu sorgen, sollten Verbraucher auch ihre Heizungssteuerung an die Wärmeverluste im Haus anpassen. Möglich ist das, indem sie die Heizkurve einstellen. Die mathematische Funktion gibt der Heizung vor, wie hoch die Vorlauftemperatur bei einer bestimmten Außentemperatur sein muss, um alle Räume wohlig warm zu bekommen. Ist die Heizkurve zu hoch oder zu steil eingestellt (die Vorlauftemperaturen sind dabei immer höher als nötig), verbraucht die Anlage mehr Energie als nötig. Ist die Heizkurve hingegen zu niedrig oder zu flach, sind die Vorlauftemperaturen meist zu gering und die Wunschtemperaturen lassen sich unter Umständen nicht erreichen. Wie Hausbesitzer ihre Heizungssteuerung richtig programmieren, erklären wie im Beitrag „ Heizkurve einstellen “.