Heizung steuern

Wassertasche

Wassertasche: Kamin für die Heizung nutzen

Mit einer Wassertasche versorgen Kaminöfen nicht nur ihren Aufstellraum mit wohliger Wärme. Sie geben thermische Energie auch an das Heizungswasser ab und unterstützen damit die Zentralheizung oder die Warmwasserbereitung. Während wasserführende Öfen von vornherein mit der Technik ausgestattet sind, lässt sich eine Wassertasche am Kamin oft auch nachrüsten. Wie das funktioniert und worauf bei der Einbindung in die Heizungsanlage zu achten ist, erklären die folgenden Abschnitte.
Wärmetauscher entzieht dem Kamin Energie

Die Funktion wasserführender Kamine unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Funktionsweise konventioneller Öfen: Holz oder Pellets verbrennen in der Brennkammer und geben Wärme an die Hüllflächen ab. Von da aus erreicht sie den umliegenden Raum in Form von sonnengleicher Strahlung oder gebunden an die zirkulierende Luft.

Abhängig von der Konstruktion des Kamins kommen im Aufstellraum aber nur etwa 30 bis 50 Prozent der Verbrennungswärme an. Die übrigen 50 bis 70 Prozent gehen über eine Wassertasche auf das Heizungswasser über. Der Wärmeübertrager befindet sich dabei in der Verkleidung oder im Abgaszug des Ofens.

Wassertasche für Heizung und Warmwasser

Im laufenden Betrieb strömt Heizungswasser durch den Wärmeübertrager. Es nimmt thermische Energie auf und gibt diese an einen Pufferspeicher ab. Der große isolierte Behälter hat ein Volumen von 50 bis 100 Litern pro Kilowatt Heizleistung (wasserseitig) und stellt die Energie je nach Bedarf der Raumheizung oder der Warmwasserbereitung zur Verfügung.

Nachrüstsätze mit geringerem Wirkungsgrad

Wer eine Wassertasche am Kamin nachrüsten möchte, integriert diese in der Regel in den Abgaszug. Erhältlich sind dabei Aufsatz-, Stand- oder Anhängeregister. Während die ersten oben auf dem Kamin sitzen, stehen Standregister auf eigenen Beinen daneben oder dahinter. Eine Ausnahme stellen Anhängeregister dar, die sich an der Ofenverkleidung befestigen lassen. Ganz gleich, welche Wassertasche zum Einsatz kommt: Der Wirkungsgrad ist in aller Regel geringer als bei einem von Haus aus wasserführenden Kaminofen. Es lässt sich also meist weniger Heizenergie auskoppeln, wenn Haushalte eine Wassertasche nachrüsten.

Heizlösung für zahlreiche Haushalte interessant

Steigende Preise für Öl und Gas regen viele Haushalte zum Umdenken an. Sie wollen sich von den fossilen Energieträgern unabhängig machen und nachhaltig mit heimischen Rohstoffen heizen. Kaminöfen mit Wassertasche eignen sich dazu besonders gut. Denn sie sind kompakt und in der Regel einfach nachrüstbar. Sie senken den Verbrauch fossiler Energieträger und sparen sofort Heizkosten ein. Nachteilig ist jedoch der vergleichsweise hohe Feinstaubausstoß, der sich mit Filtern oder Abscheidern aber reduzieren lässt.

Heizanlage mit Wassertasche im Kamin steuern

Um das volle Potenzial der nachhaltigen Heiztechnik auszunutzen, kommt es auf eine effiziente Heizungssteuerung an. Diese ist so aufzubauen, dass der Ofen den Wärmebedarf im Haus allein deckt, solange er brennt und seine Leistung ausreicht. Erst wenn das Feuer erloschen oder die Leistung zu gering ist, darf die Zusatzheizung anspringen.

Heizungsbauer realisieren das mit einem Wärmespeicher zwischen Wassertasche und Zusatzheizung. Brennt der Kamin, heizt er den Speicher auf. Benötigt das Gebäude Wärme, strömt das Heizungswasser vom Speicher durch die Zusatzheizung zu den Heizflächen im Haus.

Ist die Speichertemperatur zu niedrig, heizt der zusätzlich vorhandene Wärmeerzeuger nach, um den Bedarf zu decken. Er verbraucht dadurch nie mehr Energie als nötig und arbeitet besonders sparsam.

Alternativ ist es auch möglich, Ofen und Heizung parallel an den Speicher anzuschließen. Die Heizungssteuerung entscheidet dann abhängig von der Temperatur im Puffer, ob die Zusatzheizung diesen zusätzlich erwärmen muss oder nicht.